Nur noch kurz die Welt retten
Nur noch kurz die Welt retten. Das und nicht weniger wollen wir in diesem Wahlkampf.
Die Welt Schritt für Schritt ein Stück zu verbessern, ist keine Superheldinnenaufgabe.
Wir, Angela Penkov und Isabelle Lüthi, zeigen auf, was getan werden muss, um eine Welt zu schaffen, in welcher alle die gleichen Chancen haben. Denn weder Geschlecht, Hautfarbe noch Nationalität sind Qualitäts- und Qualifikationsmerkmale!
Löhne offen legen statt Geheimniskrämerei und Lohnbeschiss!
Wir setzen uns ein für eine volle Lohntransparenz innerhalb aller Unternehmen und öffentlichen Körperschaften. Dies ist ein erster Schritt in Richtung Gleichstellung von Mann und Frau.
Noch immer herrschen in vielen Köpfen antiquierte Rollenbilder von Frauen und Männern vor. Diese haben zur Folge, dass Frauen durchschnittlich weniger lange die Schule besuchen und viel eher als Männer in Tieflohnbranchen beschäftigt sind, geringere Chancen haben, Führungspositionen zu erreichen und häufiger Teilzeit arbeiten müssen. Und diese rückständige Denkweise führt dazu, dass Frauen für die gleiche Arbeit durchschnittlich noch immer 18.4% weniger verdienen als Männer; das sind im Mittel 1176 Franken monatlich. Mehr als ein Drittel der Lohnunterschiede ist nicht mit objektiven Kriterien wie Ausbildung und Erfahrung zu begründen sondern geht direkt auf eine Diskriminierung zurück. In Sachen Lohngleichheit liegt die Schweiz im internationalen Vergleich auf den hinteren Rängen; das ist für ein fortschrittliches Land beschämend.
Die schreiende Ungleichheit ist nur möglich, weil Löhne noch immer geheim gehalten werden. Die volle Lohntransparenz innerhalb von Unternehmen und öffentlichen Körperschaften bildet das geeignete Mittel, um diese Ungleichheit zu verhindern. Denn: Wer den eignen Lohn als fair betrachtet, hat nichts zu verbergen.
Wir wollen nicht eine weitere Ewigkeit warten, bis sich die Gleichstellung vom Papier nun auch in die Realität bewegt hat. Wir fordern: Lohngleichheit jetzt.
Personenfreizügigkeit für alle statt Mauern um Europa!
Wir setzen uns ein für eine Migrationspolitik, die allen Menschen die gleiche Chance gibt: Wir fordern eine visumsfreie Einreise in die Schweiz für alle. Jede Woche ertrinken hunderte von Menschen vor den Toren Europas, weil es für sie keine legalen Wege gibt, um hierher zu kommen. Nationalität ist kein Qualitätsmerkmal: Wer sein Glück hier versuchen möchte, soll dies können.
Die Schweiz hat eine humanitäre Tradition, auf die sie stolz sein kann. Gerade aber in Zeiten, in denen so viele Menschen auf unseren Schutz angewiesen sind, dürfen wir diese Tradition nicht vergessen. Wir wünschen uns eine Asylpolitik, die weniger dominiert ist von Angstmacherei und Unwissen. Deshalb fordern wir bessere Integrationsmöglichkeiten für Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz: Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene sollen ein Anrecht darauf haben, in der Schweiz zu arbeiten. Viele von ihnen fühlen sich gerade dank einer Arbeit als wertvoller Teil der Gesellschaft. Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene sollen ein Anrecht haben auf Sprachkurse in unserer Landessprache. Die fehlenden Sprachkenntnisse sind oft das grösste Hindernis in der Integration. Wir fordern zudem, dass Ausländerinnen und Ausländer nach kurzer Frist hier das volle Wahl- und Stimmrecht erhalten sollen. Und wir stehen ein für eine Revision des Einbürgerungsgesetzes: Wer hier geboren wird, soll das Schweizer Bürgerrecht erhalten.
Migration hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Als fortschrittliches und humanitäres Land soll die Schweiz allen Menschen hier eine Chance geben.
Tagesschulen überall – Für Beruf UND Familie!
Wir setzen uns ein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Schweiz. Denn da gibt es definitiv Verbesserungspotential. Bringen wir uns auf den neuesten Stand und stehen wir ein für eine zukunftsfähige Familienpolitik – und zwar mit flächendeckenden Tagesstrukturen. Es kann nicht angehen, dass Familie zu haben mit Karrierenachteil und Armutsrisiko verknüpft ist.
Gesamtwirtschaftlich gesehen ist es absoluter Unsinn, dass gut ausgebildete Frauen aufgrund der Unvereinbarkeit von Beruf und Familie nicht arbeiten können. Es braucht in der Schweiz flächendeckende Tagesstrukturen, die Frauen den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben ermöglichen und sie bei der Ausübung ihres Berufes unterstützen. Und: Jeder Franken, der in Tagesstrukturen investiert wird, kommt auch wieder zurück – denn die zusätzlichen besteuerbaren Einkommen der Frauen spülen mehr Geld in die Staatskasse.
Beide Elternteile sollen gleichermassen ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Gleichzeitig ist es nur gerecht, dass Männern die Teilzeitarbeit erleichtert wird. Nur so können beide Elternteile die Erziehungsarbeit und das Erziehungsvergnügen gerecht aufteilen.
Wir fordern ausserdem einen einjährigen Elternurlaub, der auf Mutter und Vater aufgeteilt wird. Eine tiefe Bindung zum eigenen Kind zu entwickeln und zu pflegen ist essentiell und braucht Zeit. Es kann doch nicht sein, dass einem Mann hierfür nur zwei Tage Vaterschaftsurlaub zustehen. Wir sehen in nördlichen Nachbarländern, wie es funktioniert: Familienfreundlichkeit und blühende Wirtschaft sind zu vereinbaren.
Familienfreundlichkeit ist die weitaus bessere Wirtschaftsförderung als der ruinöse Steuersenkungswettbewerb. Hinterherhinken in der Familienpolitik – nein Danke!
Angela Penkov und Isabelle Lüthi
Nationalratskandidatinnen
Kurzbiographien
Isabelle Lüthi
Isabelle ist 25 Jahre alt und arbeitet als Begleitperson für Resettlementflüchtlinge und absolviert ein Masterstudium in Kommunikation und Sprache an der Universität Basel.
Angela Penkov
Angela ist 36 Jahre alt und hat an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Sie arbeitet als Lehrerin für Fotografie und digitale Medien sowie als Co-Schulleiterin am Lindenforum.